Authentisch sein im Businesskontext – ja oder nein?

Es gibt einen Streit darüber, ob man authentisch sein soll, oder nicht. Es gibt die Meinung, man solle sich in der Kommunikation mit Kunden und im Businessumfeld besser verstellen, um gut anzukommen und zu überzeugen. Hier wird aber die psychologische Reaktion des Gegenübers völlig verkannt, oder Authentizität wird ganz anders definiert. 

Authentisch zu sein bedeutet nicht, die eigenen schlechten Angewohnheiten auch in der Öffentlichkeit zu kultivieren, um möglichst unverwechselbar zu erscheinen. Authentisch zu sein bedeutet vielmehr, dass man unverstellt ist, ganz man selbst. Es wird bemerkt, wenn Menschen etwas vorgeben, was sie nicht sind oder was ihnen nicht entspricht. Dann stimmt das, was gesagt wird und wie es gesagt wird, nämlich häufig nicht überein. Der Empfänger der Botschaft wir das an der nonverbalen Kommunikation bemerken, also an der Körperhaltung, am Gesichtsausdruck, an der Stimme und anderen Zeichen. Und das wird zurecht als Inkongruenz wahrgenommen. 

Was gewinnt in diesem Fall aber beim Empfänger der Botschaften die Oberhand? Die inhaltliche Aussage, die einen bestimmten Zweck erfüllen soll? Nein. Zumindest man muss schon viel üben, um zu täuschen, ohne dass es bemerkt wird.

Die Entscheidung, ob man jemanden als vertrauenswürdig einschätzt, ernst nimmt oder sympathisch findet, wird vom Unterbewusstsein im Bruchteil einer Sekunde anhand des nonverbalen Nachrichtenanteils gefällt. Und wenn diese Entscheidung einmal gefällt ist, vermag der verbale Inhalt nicht mehr viel daran zu ändern, zumindest nicht ohne großen Aufwand. Es lohnt sich also definitiv, mehr am Sein zu arbeiten als am perfekten Schein!

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