Wer ein guter Steuermann sein will, sollte sich zuallererst selbst steuern können

Unter dem Titel „Leadership: Die Königsdisziplin heißt Selbstführung“ ist ein Artikel von mir erschienen in PersonalEntwickeln, Deutscher Wirtschaftsdienst, Köln, 2020, ISBN 978-3-87156-116-0. Durch Selbstführung können positive Effekte und erzielt werden, die im Führungskontext zunehmend wichtig sind. Diese Form der Persönlichkeitsentwicklung spielt nämlich die wesentliche Rolle bei der Optimierung der persönlichen Effektivität und bei der Verminderung von unerwünschten Gedanken und Verhaltensweisen. 

Hier eine Leseprobe: 

„Selbstführung gilt als das Erfolgsgeheimnis vieler historischer Größen wie Napoleon oder Leonardo da Vinci. Führungskräfte im 21. Jahrhundert brauchen diese Fähigkeit dringender denn je. Aber leider fehlt oft das Vorbild oder Leadership Training. Meist werden Praxiskompetenzen und die Analyse und der Umgang mit der äußeren Umwelt, also mit organisations- oder marktbezogenen Aspekten, geschult. Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Innenwelt, den eigenen Stärken, Schwächen, Motiven und emotionalen, Denk- und Verhaltensmustern bleibt allzu oft auf der Strecke.

Erfolgreiche Führung des neuen Typs erfordert Klarheit im Denken und in der Kommunikation, die Fähigkeit Prioritäten zu erkennen, Ziele konsequent zu verfolgen, Mitarbeiter zu befähigen, zu fördern und zu motivieren, effektive Zusammenarbeit im Team zu ermöglichen und Mitarbeiter bei Veränderungen mitzunehmen. Dafür ist die Fähigkeit zu konstruktivem, also lösungsorientiertem Denken und die bewusste Steuerung von Affekten und Handlungsimpulsen eine Grundvoraussetzung. 

Selbstführung und Führung haben gemeinsam, dass sich beide auf beeinflussende Prozessebeziehen, Selbstführung auf einen selbstbeeinflussenden und Leadership auf einen fremdbeeinflussenden Prozess. 

Um erfolgreich zu sein, brauchen Führungskräfte, wie auch Mitarbeiter mit informellen Leitungsfunktionen und Führungsaufgaben oder Wissensarbeiter, wirkungsvolle selbstbeeinflussende Strategien, um Stärken besser nutzen, Schwächen minimieren und Emotionen und Verhalten besser steuern zu können. Self-Leader haben die Fähigkeit, andere Personen effektiv führen zu können, weil sie klarer, vorurteilsfreier, motivierter, differenzierter – letztlich bewusster an Aufgaben herangehen. Überzeugende Visionen können besser formuliert werden, Kommunikation und Beziehungen verändern sich.“

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